Besuch von Frau LR Mag. Ursula Lackner
3,8 Millionen Euro investiert das Land in den Ausbau der Landesberufsschule Bad Gleichenberg, die seit September auch die Ausbildungsstätte für künftige FleischerInnen, FleischverkäuferInnen, BäckerInnen und Konditorinnen ist.
Da und dort sind zwar noch bis Mai die Bauarbeiter am Werk, doch in der neuen Backstube für die künftigen BäckerInnen und KonditorInnen „glühen" seit September schon die Öfen und auch die Fleischer- und Fleischverkäuferlehrlinge konnten pünktlich zum Start des Berufsschuljahres ihre Verarbeitungsräume beziehen. „Bis Mai sind auch die letzten Details wie beispielsweise die Grünanlagen fertig", versichert Berufsschuldirektor Josef Schellnegger Bildungslandesrätin Ursula Lackner, als sie diese Woche die Berufsschule besuchte. Die SchülerInnen demonstrierten Lackner gleich die Möglichkeiten, die die topmoderne Ausstattung bietet und ihr eigenes Können: Sie servierten noch ofenwarmes, duftendes und flaumiges Brot als Kostprobe.
„Man schmeckt richtig, dass die neuen Lehrberufe und die BerufsschülerInnen hier eine gute neue Heimat gefunden haben. Es ist beachtlich, dass die Adaptierung in so kurzer Zeit über die Bühne gehen konnte", so Lackner.
Das Land hat für die Erweiterung ein altes Bäckereigebäude, welches bisher in das Schulensemble hineinragte, angekauft und innerhalb von nur neun Monaten adaptiert. Neben einer modernsten Lehrwerkstätte wurde auch ein Klassenraum, Umkleidemöglichkeiten, eine berufsspezifische Warenbewirtschaftung sowie ein kleiner Verkaufsbereich für Übungszwecke geschaffen. Eine besondere Attraktion stellt der, in den Vorplatz des neugestalten Baus, integrierte Holzbackofen im Freien dar, in welchem nun auch das traditionelle Backen mit offenem Feuer geübt werden kann.
Ebenso über nagelneue Lehrwerkstätten können sich die Konditorschülerinnen und -schüler freuen: Für sie wurde eine der Lehrküchen berufsspezifisch adaptiert und ein Servierraum in eine Lehrwerkstätte samt Vitrine für die süßen Köstlichkeiten erschaffen.
Neue Wege für Fleischer- und Fleischverkäuferlehrlinge
Auch im Bereich der Fleischerei und des Fleischverkaufs beschreitet das Land neue Wege: Während die Theorie- und Küchenausbildung direkt an der LBS Bad Gleichenberg stattfindet, wurde hinsichtlich der praktischen Ausbildung eine Kooperation mit der Land- und Forstwirtschaftlichen Schule (LFS) Hatzendorf etabliert. Die Lehrlinge werden künftig in der Fleischerwerkstätte der LFS ausgebildet und lernen dort zusätzlich den Weg des kostbaren Lebensmittels Fleisch von der Geburt des Jungtieres bis zur Schlachtung noch näher kennen. Durch die vollständige Einbindung in den sogenannten Fleischkreislauf der LFS, die selbst Rinder und Schweine züchtet, löst sich jenes Problem, welches in Berufen die Lebensmittel bearbeiten, immer vordringlicher wird. Nämlich die Frage: „Was soll und kann mit den im Rahmen des Unterrichts geschaffenen fertigen Produkten passieren?". Durch die gewählte Lösung kann das Fleisch unter Wahrung aller hygienischen Standards nach Beendigung des Unterrichts weiterverwendet werden, so dass hier kaum Abfallprodukte anfallen.
„Durch diese Kooperation mit der LFS bekommen die Jugendlichen wichtige zusätzlich Einblicke, zugleich können auch wertvolle Lebensmittel weiterverwendet werden", so Lackner.