Fußpflege (Podologie)
Lehrzeit: 3 Jahre
Berufsbeschreibung
Fußpfleger:innen (Podolog:innen) (Fußpflege = Pediküre) kümmern sich um die Erhaltung der Fuß- und Beingesundheit. Sie beurteilen die Haut des Fußes, stellen Veränderungen und Erkrankungen fest, beraten ihre Kund:innen und stimmen die erforderlichen Pflegemaßnahmen auf die individuellen Bedürfnisse der Kund*innen ab. Dabei behandeln sie Fußprobleme (z. B. Schwielen, verhornte Hautstellen oder Hühneraugen) unter Verwendung von Scheren, Feilen und kleinen Zangen, führen Fußmassagen durch, Verabreichung Fußbädern und lackieren und gestalten Nägel nach Kundenwunsch. Daneben führen Hand- und Armbehandlungen ("Maniküre") durch, die beispielsweise Handmasken, Paraffinpackungen, Handmassagen und die dekorative Nagelpflege umfasst.
Fußpfleger:innen arbeiten gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen in speziellen Fußpflege- und Kosmetiksalons, in Spas und Wellnesseinrichtungen, teilweise aber auch bei den Kundinnen und Kunden zu Hause.
Arbeits- und Tätigkeitsbereiche
"Ich habe mich schon immer für Beauty und Schönheitspflege interessiert und kann diese Leidenschaft nun voll in meinem Beruf ausleben. Als Kosmetikerin und Fußpflegerin kann ich Kunden glücklich machen. Ich freue mich besonders, wenn ich das Lächeln meiner Kunden sehe, wenn sie mit meinen Leistungen zufrieden sind. Das ist die schönste Bestätigung für mich."
Melanie Chalupsky, Lehrling bei dm drogerie markt GmbH, ibw Fotowettbewerb 2007
Fußpfleger:innen (Podolog:innen) arbeiten im kosmetischen und podologischen (= Heilkunde am Fuß) Bereich und dürfen all jene Behandlungen durchführen, die nicht ausdrücklich in den Bereich ärztlicher bzw. orthopädischer Behandlung fallen.
Wichtige Bereiche der Fußpflege sind das Entfernen von Hautverhärtungen (Hornhaut, Hühneraugen, Schwielen), das Kürzen und Formen der Zehennägel ("Pediküre") sowie die Behandlung eingewachsener und deformierter (ungestalteter) Zehennägel, die Fußmassage und gegebenenfalls die Anfertigung von Nagelprothetik und Korrektur- bzw. Stützteilen ("Orthesen") zur Korrektur von Fuß- und Zehenveränderungen.
Einer Fußbehandlung geht zunächst ein Fußbad voran, das die Fußpfleger:innen (Podolog:innen) mit verschiedenen Badezusätzen (Badesalz, Kräuteröl, Desinfektionsmittel usw.) zubereiten. Das Fußbad dient der Reinigung, Desinfektion (Hautpilzerkrankungen) und der Erweichung von Zehennägeln und Hornhautbildungen. Bei der Entfernung von Hornhautbildungen und Hühneraugen lösen die Fußpfleger:innen (Podolog:innen) zunächst die abgestorbenen Hautteile mit verschiedenen Instrumenten (z. B. Skalpell, Hornhauthobel, Spezialscheren). Bei der Nagelpflege schneiden sie die Zehennägel, reinigen den Nagelrand und das Nagelbett. Weiters entfernen sie mit einer Hautschere oder einer Hautzange abgestorbene Hautteilchen und feilen die Nagelränder mit einer Feile oder einem Fräsgerät (vor allem bei verdickten Nägeln) ab. Auf Wunsch ihrer Kund*innen lackieren sie die Nägel mit Nagellack und führen andere dekorative Gestaltungsarbeiten durch.
Druckstellen und Wunden an den Füßen und Beinen versorgen Fußpfleger:innen (Podolog:innen) mit Druckentlastungsmaterialien und -produkten. Soweit erforderlich legen sie zur Erstversorgung geeignete Verbände an und verweisen die Kund:innen zur weiteren Wundversorgung an Ärzt:innen, Diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal oder andere Gesundheitsdienstanbieter:innen.
Nach der Behandlung cremen sie den Fuß mit einer Salbe ein, die das Austrocknen der Haut und das Nachwachsen der Hornhaut verhindern soll. Fußpfleger:innen führen außerdem Fußmassagen durch, die der Durchblutungsförderung und der Lockerung der Fußmuskeln dienen.
Zum Aufgabenbereich der Fußpfleger:innen (Podolog:innen) gehört aber auch die Hand- und Armpflege. Sie führen Hand- und Armbehandlungen, wie z. B. Handmasken oder Paraffinpackungen durch, massieren Hände und pflegen, lackieren und gestalten Fingernägel.
Fußpfleger:innen (Podolog:innen) beraten ihre Kund:innen über erforderliche Behandlungen und die Wirkung der Behandlung und erklären vorbeugende Maßnahmen zur kosmetischen Gesunderhaltung der Gefäße, der Füße, Beine und Hände, und wie sich Kund*innen verhalten sollten, um die Ergebnisse der Fußpflege möglichst lange zu erhalten. Sie empfehlen Pflegeprodukte und verkaufen diese, wickeln die Zahlungen ab, vereinbaren und koordinieren Folgetermine und arbeiten beispielsweise an verkaufsfördernden Maßnahmen in ihrem Betrieb und an Hygieneplänen mit.
Arbeitsmittel
Fußpfleger:innen (Podolog:innen) verwenden bei ihrer Arbeit beispielsweise Feilen, Spezialscheren, Hautscheren, Hautzangen, Skalpelle, Fräsgeräte (vor allem bei verdickten Nägeln), Hornhautschwämme, Hornhauthobel, Nagelprothetik und Korrektur- bzw. Stützteile ("Orthesen"). Sie setzen kosmetische und gesundheitsfördernde Produkte (z. B. Badesalze, Kräuteröle, Salben, Nagellacke) ein und arbeiten mit sogenannten Leuchtlupen, um die zu behandelnden Stellen gut sehen zu können.
Hygiene ist in der Fußpflege ein unbedingtes Muss. Desinfektionsmittel, Mundschutz und Einweghandschuhe gehören daher ebenso zu den Arbeitsmitteln von Fußpfleger:innen wie Desinfektionsgeräte wie z. B. Ultraschall für die verwendeten Instrumente. In Fußpflegeinstituten behandeln sie ihre Kundinnen und Kunden auf speziellen Fußpflegestühlen.
Im Rahmen von kaufmännischen und verwaltenden Tätigkeiten arbeiten sie mit Computern, Laptops, Tabletts und entsprechender Bürosoftware sowie mit die betriebsüblichen Kommunikationsgeräten.
Arbeitsumfeld / Arbeitsorte
Fußpfleger:innen (Podolog:innen) arbeiten in Salons kleiner Gewerbebetriebe oder in Kosmetiksalons, aber auch in Wellnesseinrichtungen, Thermen, Kurbädern und Spitälern. Häufig sind Fußpfleger:innen auch mobil tätig und besuchen ihre Kundinnen und Kunden zu Hause oder in Alten- und Pflegeheimen. Teilweise arbeiten sie im Team mit Masseur:innen ( Masseur:in (Lehrberuf)), Kosmetiker:innen ( Kosmetik (Kosmetologie) (Lehrberuf)) und Friseur:innen ( Friseur:in (Stylist:in) (Lehrberuf)).
Sie haben Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden, bei älteren Kundinnen und Kunden häufig auch zu deren Familienmitgliedern, zu Heimhelfer*innen oder zu Pflegefachkräften in Alters- und Pflegeheimen.
Die Arbeitszeiten von Fußpfleger:innen (Podolog:innen) richten sich nach den geregelten Öffnungszeiten der Kosmetiksalons bzw. Fußpflegeinstitute. Speziell in der mobilen Fußpflege und als selbstständige:r Fußpfleger:in sind auch davon abweichende Arbeitszeiten möglich.
Die wichtigsten Tätigkeiten auf einen Blick
- den Hautzustand aus kosmetischer und podologischer (fußpflegerischer) Sicht beurteilen
- Instrumente, Apparate, Geräte, Einrichtungen und Arbeitsbehelfe bedienen und gemäß den Hygienevorschriften reinigen und desinfizieren bzw. sterilisieren
- Kundinnen und Kunden fachkundig und fallbezogen beraten, Verkaufsgespräche führen
- Füße, Beine, Hände und Arme massieren (aber keine Massage zu Heilzwecken)
- Fuß- und Handbäder verabreichen
- physikalische Fußpflege (Elektrizität, Wasser, Licht, Wärme und Kälte) anwenden
- Nagelveränderungen und Nageldeformationen an den Zehen- und Fingernägeln behandeln und normalisieren
- Nägel schneiden, schleifen, feilen, fräsen und lackieren
- Verhärtungen, Schwielen, Hühneraugen und verhornte Hautstellen entfernen
- eingewachsene Nägel behandeln, Nagelspangen anwenden
- Druckschutzverbände, Schmetterlingsverbände und andere Verbände zur Erstversorgung bei Druckstellen und Wunden anlegen
- Hände und Nägel pflegen
- spezielle Behandlungen des Diabetesfußes anwenden
Beschäftigungsmöglichkeiten
- Kleinbetriebe des Fußpflegegewerbes (Fußpflegesalons, Kosmetiksalons)
- Drogeriemärkte mit angeschlossenen Kosmetiksalons
- Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime
- Kurbäder, Thermen und Thermalbäder, Wellnessresorts
- Sozialdienste mit mobiler Fußpflege
Spezialisierungen
Der Beruf Fußpfleger:in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:
- Diabetische Fußpflege
- Lehrlingsausbilder:in
- Teamleiter:in
- besondere Zielgruppen wie z. B. Kinder und Jugendliche, Ältere
Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):
- Podologe / Podologin
- Podologische:r Fußpfleger:in